Denkmalpflege

Tag des offenen Denkmals 2024 – Kapelle auf dem Rittergut Welsede

Von außen verrät die Kapelle auf dem Rittergut des kleinen Dorfes Welsede (Lkr. Hameln-Pyrmont) nicht, dass es sich um ein herausragendes Baudenkmal handelt, denn es ist die Raumausstattung im Inneren, die in ihrer kunsthistorischen Bedeutung weit über die Region hinausweist.

Als 1669 Johann Melchior von Oeynhausen den Kirchenbau errichten ließ, wurden die Decke, das Altarretabel, die Kanzel und die „Priechen“ genannten Einbauten mit prächtigen Malereien aus Holz ausgestattet, die barockes Rankenwerk, Szenen aus der Apostelgeschichte und Motive aus dem Leben Christi zeigen und die sich – sieht man vom Einbau einer Orgel um 1730 ab – bis heute nahezu unverändert erhalten haben.

Die Gemälde, über viele Jahre von Feuchtigkeit, Schimmel und Insekten geschädigt, wurden im vergangenen Jahr umfassend restauriert – eine restauratorische Meisterleistung, an der sich die VGH Stiftung finanziell beteiligt hat. Zudem wurden alte Farbfassungen der Kircheneinrichtung wiederhergestellt und durch ein neues Lüftungs- und Heizungskonzept Vorsorge getroffen, dass die Kunstwerke in Zukunft besser vor Schäden geschützt sind.

Ein Besuch der farbenfrohen Gutskapelle Welsede lohnt sich! Es handelt sich um einen besonderen Ort, an dem man noch heute nachempfinden kann, wie für die Menschen in den Jahrzehnten unmittelbar nach dem 30-jährigen Krieg ein würdiger Kirchenraum auszusehen hatte.